Sonntag, 9. Februar 2014

Die Illusion eines grenzenlosen Internetzugangs



Wenn ihr glaubt, die NSA würde uns grenzenlos ausspionieren und uns der Freiheit in den grenzenlosen Weiten des Worldwide Webs berauben, so muss ich euch mitteilen, dass diese – auch schon nicht mehr aktuelle – Erkenntnis auch nur die Spitze des Eisbergs ist. 
Auch die Beschneidungen eines freien Internetzugangs wie sie aus China, Russland und ganz aktuell jetzt auch aus der Türkei berichtet werden, sind auch im bundesdeutschen Internetalltag keineswegs unbekannt – nur bemerkt es kaum jemand von uns.
So stieß ich vor einigen Wochen auch nur mehr oder weniger durch Zufall darauf, dass der Browser „Chrome“ des – ah ja, ein US-Konzern! – Internetriesen Google einfach so mir nichts dir nichts glaubt, bestimmen zu dürfen, welche Seiten ich im Internet ansteuere oder auch nicht. Klar, publik wurde die Absicht Googles, dass man künftig den Zugang zu Kinderpornoseiten unterbinden wolle – eine Maßnahme, die einhundertprozentig meine Zustimmung erhält.
Nur, die heimliche Diktatur geht hier auch ganz perfide schon wieder viel weiter:
Ich bin ganz sicher nicht der einzige, der sich auf diversen Foren mit dem ein oder anderen nicht legalen Download versorgt – es gibt da halt so unzählige Foren, in denen man – immer mit der gebotenen Vorsicht und einer Anonymisierungssoftware – schon mal das eine oder andere „Schnäppchen“ machen kann. 
So verwunderte es mich zunächst nicht, dass mir plötzlich der Zugriff auf eines dieser Foren verwehrt wurde und ich immer wieder beim Einlogvorgang hinausgeworfen wurde. Schnell hatte ich Abmahnanwälte in Verdacht, die Einstellung dieser Seite betrieben zu haben.
Durch einen Zufall probierte ich einige Wochen später den „Firefox-Browser“ aus und aus einem Impuls heraus klickte ich auch jenes Forum ein, dessen Zutritt mir bei Google schon seit längerem verwehrt wurde – und siehe da und staune: Ich kam ganz locker auf die gewünschte Seite. Die Gegenprobe bei „Chrome“ verlief – ihr ahnt es schon – negativ.

Also surfe ich seit einigen Wochen mittels zweier Browser durch die unendlichen Weiten des Internets. Was der eine verbietet, erlaubt der andere…

Doch damit nicht genug.

Auch auf andere Weise wird unser Zugriff auf diese angeblich unendlichen Internetweiten beschnitten.
Durch die Trennung von meiner Frau habe ich in meiner Wohnung einen Internetzugang über einen Kabelanbieter – achtmal schneller als ihn die Telekom an diesem Ort anbietet – und meine Frau und Tochter daddeln immer noch mittels Telekom durchs Netz.
Nach wie vor bin ich dafür zuständig, die Laptops der beiden funktionstüchtig zu halten – das heißt dann, regelmäßige Update-Kontrollen und hin und wieder die Installation des einen oder anderen nützlichen Tools. Eines dieser Tools zum Beispiel ist ein Internetradio, das ich selbst schon lange benutze und natürlich lag der Gedanke nahe, meiner Frau auf diese Weise den Empfang thailändischer Heimatsender zu ermöglichen.
Also ging ich hin und installierte das Tool bei mir zu Hause auf dem Notebook meiner Frau und mehrere ausgewählte Sender funktionierten vorzüglich.
Nur – als ich das dann meiner Frau zu Hause vorführen wollte, erschien bei fast allen zuvor eingestellten Sendern die Nachricht, dass eine Verbindung nicht möglich sei.
Auch hier also zu erkennen, dass auch die Telekom die Möglichkeiten des unbegrenzten Internetzugangs sehr subtil beschneidet und das schon lange, bevor die Drosselkom-Pläne in die Tat umgesetzt werden sollen. Den meisten Usern dürfte das niemals auffallen, da kaum jemand mal in den „Genuss“ eines anderen Internetzugangs gelangen wird.
Ist also nichts mit:
Das Internet – unendliche Weiten….
Alles ist relativ und wird irgendwie von irgendwem kontrolliert und beschnitten – auch in der sogenannten freien Welt…
Einen schönen Sonntag wünsche ich noch.

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