Donnerstag, 20. März 2014

Staatliche Armutsgarantie




Das Verfassen dieses Beitrags kann sich etwas länger hinziehen, denn während ich hier sitze und in die Tasten haue, kämpfe ich mit einem permanenten Brechreiz – und obwohl ich zur Zeit (10.15 Uhr) noch nicht gefrühstückt habe, da ich Angst habe, mein klägliches Mahl könnte mir sofort wieder aus dem Gesicht fallen und wäre somit rausgeschmissenes Geld (von dem ich’s nicht so dicke habe), nagt in meinen Eingeweiden ein Gefühl, als würden sich selbst die Mahlzeiten der letzten Tage unaufhaltsam rückwärts in die Höhe bewegen…

Wovon zum Teufel redet der Wolf jetzt schon wieder?

Ich wurde heute Morgen mit der Jubelmeldung in den Nachrichten geweckt, dass die große Koalition endlich alles fertig habe zum Beschluss eines schon seit ewigen Zeiten in der Planung befindlichen Mindestlohns für die deutschen Arbeitnehmer, deren Lohn nicht für das Nötigste des Nötigen reicht. Und die Politiker klopfen sich in größtmöglicher Euphorie gegenseitig auf die Schulter und sind wahrscheinlich der felsenfesten Überzeugung, jetzt die Quadratur des Kreises, ja gar den Stein der Weisen gefunden zu haben – glauben sicher auch, sie hätten eine Riesenleistung für das arme deutsche Volk erbracht, nachdem ihre erste Amtshandlung darin bestanden hatte, sich mal eben so im  Vorübergehen, die eigenen Taschen zu füllen.

Moment, ich muss wieder gegen einen akuten Brechanfall ankämpfen…

… gerade nochmal gut gegangen…

8 Euro 50 Mindestlohn!

Das mag sich für jemanden, der zur Zeit nur 5 Euro die Stunde oder gar weniger verdient, zunächst einmal so anhören, als würde demnächst Manna vom Himmel fallen und alles Leid für immer und ewig in den hintersten Winkel der Welt verbannt sein.
Überlegt doch mal – und rechnet es auch ruhig einmal mit einem der im Internet zu findenden Brutto/Netto-Rechner nach und ich glaube, dann fallen den meisten von euch auch die Augen aus dem Kopf:

Das ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel!

Ein Mindestlohn – und ich bin kein Gegner hiervon – der einem nicht garantiert, ohne zusätzliche Inanspruchnahme von Sozialleistungen für das Überleben eines Einzelnen geschweige denn einer ganzen Familie sorgen zu können, ist ein Witz. 

Der blanke Hohn.

Ein Schlag in die Fresse eines jeden einzelnen Bürgers, der darauf angewiesen ist.

Ein Mindestlohn ist dieser „Höhe“ ist eine staatliche Garantie zu lebenslanger Armut, auch über das Arbeitsleben hinaus, denn von diesem Brotkrumen lassen sich keine nennenswerten Rentenansprüche erwirtschaften. Und kommt mir jetzt keiner mit privater Rentenvorsorge – wer so wenig hat, kann sich eine solche nicht leisten. 

Das ist die Realität, die diese Selbstbedienungsgauner im Bundestag – und natürlich in der Regierung – einfach nicht sehen wollen.

Sich selbst die Taschen vollstopfen mit einem Gehalt, das in KEINEM Verhältnis zu irgendeiner erbrachten Leistung der Abgeordneten steht – aber das Volk gängeln und bescheissen, wo es nur geht und sich hinter markigen Sprüchen verschanzen, dass mehr die Wirtschaft nicht hergebe.

Wenn ein Betrieb nicht in der Lage ist, seinen Mitarbeitern einen menschenwürdigen und ausreichenden Lohn zu zahlen, haben die auch nichts auf dem Markt zu suchen. Zu einem guten Unternehmer gehört mehr als nur die optimale Gewinnausschöpfung zu seinen eigenen Gunsten – er hat auch so zu kalkulieren, dass seine Mitarbeiter (die ihm ja letztendlich die Tasche füllen, denn welcher Boss – ja es gibt Ausnahmen! – lässt sich schon selbst dazu herab, sich die Finger außer beim Geldzählen schmutzig zu machen?) von ihrer Arbeit leben können.

Vielleicht wäre es vielen ja lieber, der Arbeitnehmer zahlt auch noch für die Gnade, dass er sich für den Herrn Boss abschuftet und wird gänzlich von staatlichen Auffangsystemen mit Ach und Krach am Überleben gehalten…

Ja, ich weiß, ich hab wieder mal so richtig auf die Kacke gehauen – aber mir platzt von Tag zu Tag mehr der Kragen, wenn ich sehe, wie in unserem Land mit dem einzelnen Bürger umgesprungen wird. 
Wäre mir die hohe Kunst des Lachens nicht schon von Geburt an verweigert geblieben, wäre jetzt so langsam aber sicher der Zeitpunkt erreicht, an dem mir jegliches Gelächter quer im Halse stecken bliebe…

Okay, Leute, wir haben Frühlingsanfang mit dem entsprechenden Wetter – genießt den Tag!

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