Das Verfassen dieses Beitrags kann sich etwas länger
hinziehen, denn während ich hier sitze und in die Tasten haue, kämpfe ich mit
einem permanenten Brechreiz – und obwohl ich zur Zeit (10.15 Uhr) noch nicht
gefrühstückt habe, da ich Angst habe, mein klägliches Mahl könnte mir sofort
wieder aus dem Gesicht fallen und wäre somit rausgeschmissenes Geld (von dem
ich’s nicht so dicke habe), nagt in meinen Eingeweiden ein Gefühl, als würden
sich selbst die Mahlzeiten der letzten Tage unaufhaltsam rückwärts in die Höhe
bewegen…
Wovon zum Teufel redet der Wolf jetzt schon wieder?
Ich wurde heute Morgen mit der Jubelmeldung in den
Nachrichten geweckt, dass die große Koalition endlich alles fertig habe zum
Beschluss eines schon seit ewigen Zeiten in der Planung befindlichen
Mindestlohns für die deutschen Arbeitnehmer, deren Lohn nicht für das Nötigste
des Nötigen reicht. Und die Politiker klopfen sich in größtmöglicher Euphorie
gegenseitig auf die Schulter und sind wahrscheinlich der felsenfesten Überzeugung,
jetzt die Quadratur des Kreises, ja gar den Stein der Weisen gefunden zu haben –
glauben sicher auch, sie hätten eine Riesenleistung für das arme deutsche Volk
erbracht, nachdem ihre erste Amtshandlung darin bestanden hatte, sich mal eben
so im Vorübergehen, die eigenen Taschen
zu füllen.
Moment, ich muss
wieder gegen einen akuten Brechanfall ankämpfen…
… gerade nochmal gut gegangen…
8 Euro 50
Mindestlohn!
Das mag sich für jemanden, der zur Zeit nur 5 Euro die
Stunde oder gar weniger verdient, zunächst einmal so anhören, als würde
demnächst Manna vom Himmel fallen und alles Leid für immer und ewig in den
hintersten Winkel der Welt verbannt sein.
Überlegt doch mal – und rechnet es auch ruhig einmal mit
einem der im Internet zu findenden Brutto/Netto-Rechner nach und ich glaube,
dann fallen den meisten von euch auch die Augen aus dem Kopf:
Das ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel!
Ein Mindestlohn – und ich bin kein Gegner hiervon – der einem
nicht garantiert, ohne zusätzliche Inanspruchnahme von Sozialleistungen für das
Überleben eines Einzelnen geschweige denn einer ganzen Familie sorgen zu
können, ist ein Witz.
Der blanke Hohn.
Ein Schlag in die Fresse eines jeden einzelnen Bürgers, der darauf
angewiesen ist.
Ein Mindestlohn ist dieser „Höhe“ ist eine staatliche
Garantie zu lebenslanger Armut, auch über das Arbeitsleben hinaus, denn von diesem
Brotkrumen lassen sich keine nennenswerten Rentenansprüche erwirtschaften. Und kommt
mir jetzt keiner mit privater Rentenvorsorge – wer so wenig hat, kann sich eine
solche nicht leisten.
Das ist die Realität, die diese Selbstbedienungsgauner im Bundestag –
und natürlich in der Regierung – einfach nicht sehen wollen.
Sich selbst die Taschen vollstopfen mit einem Gehalt, das in
KEINEM Verhältnis zu irgendeiner erbrachten Leistung der Abgeordneten steht –
aber das Volk gängeln und bescheissen, wo es nur geht und sich hinter markigen
Sprüchen verschanzen, dass mehr die Wirtschaft nicht hergebe.
Wenn ein Betrieb nicht in der Lage ist, seinen Mitarbeitern
einen menschenwürdigen und ausreichenden Lohn zu zahlen, haben die auch nichts
auf dem Markt zu suchen. Zu einem guten Unternehmer gehört mehr als nur die
optimale Gewinnausschöpfung zu seinen eigenen Gunsten – er hat auch so zu
kalkulieren, dass seine Mitarbeiter (die ihm ja letztendlich die Tasche füllen,
denn welcher Boss – ja es gibt Ausnahmen! – lässt sich schon selbst dazu herab,
sich die Finger außer beim Geldzählen schmutzig zu machen?) von ihrer Arbeit
leben können.
Vielleicht wäre es
vielen ja lieber, der Arbeitnehmer zahlt auch noch für die Gnade, dass er sich
für den Herrn Boss abschuftet und wird gänzlich von staatlichen Auffangsystemen
mit Ach und Krach am Überleben gehalten…
Ja, ich weiß, ich hab wieder mal so richtig auf die Kacke
gehauen – aber mir platzt von Tag zu Tag mehr der Kragen, wenn ich sehe, wie in
unserem Land mit dem einzelnen Bürger umgesprungen wird.
Wäre mir die hohe
Kunst des Lachens nicht schon von Geburt an verweigert geblieben, wäre jetzt so
langsam aber sicher der Zeitpunkt erreicht, an dem mir jegliches Gelächter quer
im Halse stecken bliebe…
Okay, Leute, wir haben Frühlingsanfang mit dem entsprechenden Wetter –
genießt den Tag!
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