Es ist schon mehr als nur
traurig, was ich heute in der lokalen Tagespresse lesen muss: Da gehen auf der
Balkantrasse zwei jugendliche Rüpel hin, kippen eine behinderte Frau mitsamt
ihrem Rollstuhl um und klauen ihr das Portemonnaie…
Was für eine mutige
Heldentat…
Ehrlich gesagt, kriege ich das
Kotzen, wenn ich so etwas lese.
Was ist nur mit unseren
Jugendlichen los?
Okay, Scheiße gebaut
haben wir in jungen Jahren auch – und das ganz bestimmt nicht nur ein bisschen – aber
uns wäre niemals auch nur im Traum eingefallen, uns an offensichtlich
schwächeren Personen zu vergreifen, die absolut keine Chance auf Gegenwehr
haben.
Das ist einfach nur MIES – und das
ist noch gelinde ausgedrückt.
Um das Unrechtsbewusstsein
ist es heutzutage eh nicht mehr so gut bestellt – kein Wunder, wenn man
tagtäglich in allen Medien erfahren kann, dass beinahe jede Straftat dadurch
entschuldigt wird, dass der/die Täter eine schwere, traumatisierende Jugend
durchleben mussten; zu allem Überfluss auch noch im Säuglingsalter nur mit Mühe
eine schwere Hustenepidemie lebend durchstand - oder, was natürlich das
allerbeste strafmildernde Argument ist, man ist halt prominent oder
Würdenträger in einer etablierten religiösen Vereinigung – da wird einem so
mancher Fehltritt schon per se nachgesehen.
Woher also sollen die Kids heute
noch lernen, was Recht oder Unrecht ist?
Dass eine Straftat
zwingend eine angemessene Bestrafung nach sich zieht ist für die meisten
heutzutage in den Bereich der Legende verrutscht:
Da kann ein prominenter
Fussballmanager eine Millionensumme an Steuern hinterziehen, die selbst die meisten
bundesdeutschen Millionäre niemals auf einem Haufen vor sich liegen sehen
werden, und erhält dafür einen verschärften Stubenarrest in einer
Prominentenbesserungsanstalt mit eingeschränktem Zimmerservice.
Ein Kindesmörder und –Vergewaltiger
kann in den meisten Fällen darauf hoffen, dass seine Untat die Folge einer
Krankheit ist und findet sich in den meisten Fällen sogar in der Rolle des
Opfers wieder, dem die Öffentlichkeit gefälligst mit Umsicht und Vergebung zu
begegnen hat. Die gerichtlich verordnete Sicherungsverwahrung bedeutet doch
letztendlich auch nur, dass dieser Täter für den Rest seines Lebens keine Sorge
um Unterkunft und Ernährung zu haben braucht.
Bist du gar Würdenträger
einer religiösen Gruppe kannst du deine Fehltritte wie im finstersten
Mittelalter immer noch auf göttliche Gebote und Weisungen abschieben und dich
einer gewissen Immunität und/oder zumindest der Mithilfe vorgesetzter Instanzen
bei der erforderlichen Vertuschung der Tat erfreuen.
Die Kids haben also überhaupt keine
Chance, RECHT und UNRECHT unterscheiden zu lernen!
Da krankt es doch ganz
gewaltig in unserem Rechtssystem, obwohl ich natürlich zugebe, dass die
biblische Forderung von „Auge um Auge – Zahn um Zahn“ auch keine adäquate
Alternative darstellt.
Aber
manchmal…..
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