Manchmal schaffe ich es tatsächlich mich selbst zu
überraschen.
Als vor einigen Wochen jemand auf den Gedanken kam, „wenn
der Wolf einen Blog schreiben kann, muss er auch moderieren können“, und mit
dieser abstrusen Idee auf mich zu kam, hab ich mir erst gedacht, „jetzt knallen
die durch!“
Aber, bei näherer Betrachtung freundete ich mich langsam
aber sicher mit der Idee an.
Musik war und ist schon immer ein Großteil meines täglichen
Lebens:
Wenn der Radiowecker morgens losgeht, dann nervt er mich
nicht mit irgendeinem Alarm Ton, sondern mit Musik.
Sobald ich meinen Kadaver
aus den Federn gehievt habe, wird der PC hochgefahren, um per Internet – da der
Antennenempfang in den letzten Jahren immer mehr den Bach runter ging – Radio zu
hören. CDs anhören habe ich schon vor Jahren aufgegeben, denn bei 6856 Alben
und 35275 Titeln steh ich dann immer vor dem Player und weiß gar nicht so
recht, WAS ich denn nun anhören will.
Also läuft der Player – wenn überhaupt – nur noch auf
Zufallswiedergabe und auf dem Handy habe ich eine mp3-Playlist mit locker 600
Alltime-Favorites und den Alben, die ich aktuell erworben habe. Das ist die
beste Funktion an den verseuchten Smartphones: Wenn ich meine täglichen
Spaziergänge absolviere, gibt’s immer meine Lieblingsmusik plus die aktuellsten
Alben aufs Ohr.
Aber zurück zum Thema:
Nachdem ich mich dann durchgerungen hatte, eine Probesendung
zu versuchen – („Versuchen tun Impotente“, hat ein Vorgesetzter immer zu mir
gesagt, wenn ich eine Antwort mit „Ich werde es versuchen“ begann) – und wir
uns dann endlich auf einen Sendetermin geeinigt hatten, stand ich dann
plötzlich da wie der Ochs vorm Berg:
Was spiele ich in den zwei Stunden, die die Sendung dauern
soll, die ich auch in grenzenloser Hybris „Reiner Wolf Show“ getauft habe?
Da kam dann wieder das oben geschilderte Dilemma zu Tragen: „So
viele Musik – aber so wenig Zeit!“
Nun, ich habe für die Sendung am 21. Mai – 20 Uhr bis 22 Uhr
auf foxradio-burscheid.de – dann nach langem Ringen meine Titel gefunden, nicht
ohne zwei Minuten später fest zu stellen, dass ich ja auch noch diesen Titel oder
jenen hätte auch noch reinnehmen können…
Die Betreiber des kleinen Senders haben mich ganz
optimistisch langfristig und regelmäßig eingeplant – ich werde also Woche für
Woche aus meinem Musikfundus das Beste vom Besten ausschöpfen können.
Was spielt der Wolf denn nun in seiner großkotzigen Show?
Also – wer auf Schlager, Techno, Hip Hop und Rap steht, der
wird bei der Reiner Wolf Show ganz sicher NICHT auf seine Kosten kommen.
Immerhin bin ich Rockmusiker – gemein und dreckig und das sagt dann auch schon,
in welche Richtung es musikalisch gehen wird.
Obwohl ich festgestellt habe,
dass die Grenzen hier – wie bei allen Dingen im Leben – fließend sind.
In der ersten Sendung werde ich einen kleinen Querschnitt
aus meiner Handy-Favoriten-Liste vorstellen – unter anderem Biffy Clyro, Steve
Forbert, Indigo Girls aber auch Molly Hatchett sowie Peter Maffay und Silly.
Die ganz harten Sachen lasse ich zunächst mal aus, ich denke, da werde ich in
den kommenden Wochen immer so eine Art Themensendung präsentieren.
Des Weiteren werde ich die drei LPs vorstellen, die ich
Mitte der 1970er Jahre ganz stolz als Beginn meiner Plattensammlung bei GOVI bestellte – das war der Amazon des
prä-PC-Zeitalters – und jeweils zwei oder drei Stücke daraus spielen.
Ach ja, und dann das Wichtigste – die Moderation:
Die wird ganz einfach, so wie ich es im richtigen Leben auch
immer tue, frei Schnauze erfolgen.
Das wird nicht immer politisch korrekt sein,
manchmal bissig und ironisch aber vor allem möchte ich zu der Musik, die ich
spiele einfach einige fundierte Hintergrundinformationen liefern.
Das heißt
dann allerdings ganz sicher nicht, dass ihr bei mir erfahren werden, welcher Star mit wem,
wann, wo, wie oft und in welcher bevorzugten Stellung in die Kiste gehüpft ist –
das interessiert mich einen trockenen Furz.
Um ein Beispiel zu nennen: Bei mir werdet ihr nie hören,
dass ein gewisser Phil Collins Gründungsmitglied der Band Genesis war, wie ich
es zu meinem Entsetzen schon bei unzähligen Moderationen vernehmen musste –
dieser Herr, der ganz klar nicht aus der Bandhistorie fortzudenken ist – stieß erst
als Bewerber auf eine Schlagzeuger-Suchanzeige beim dritten Album „Nursery Crime“ zur
Gruppe; und der Rest ist Geschichte…
Bei the way – ich glaube, ich werde mal ein mehrstündiges
Special zu „Genesis – The Peter Gabriel Years“ vorbereiten – vielleicht interessiert
das ja (außer mir) jemanden…
Das soll dann genug Eigenwerbung zur morgigen Premierensendung
sein – lasst euch überraschen, gebt mir Feedback, denn nur wenn euch meine
kleine, größenwahnsinnige Sendung gefällt, wird es eine Fortsetzung geben – Ihr
habt es in der Hand!
Wir hören uns?!
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