Mittwoch, 16. Oktober 2013

Die Kacke beginnt zu dampfen

Na ist das denn nicht mal wieder herrlich?

Ich kann mich nicht dagegen wehren, aber wenn ich meinen Rüssel mal so in den Wind halte, dann meine ich einen sehr verdächtigen Geruch wahrzunehmen -  den Gestank von Schmuh nämlich...

Dass es mit der politischen Kultur in diesem unserem Lande - und das nicht erst seit jüngster Zeit - langsam aber sicher den berühmten Bach hinuntergeht, müsste doch so langsam auch dem Einfältigsten unserer Bürger dämmern.

Wobei - kann man in dem Zusammenhang mit Politik überhaupt von Kultur sprechen?

Ich bin ehrlich gesagt dafür, zumindest diese Frage klipp und klar mit einem lauten NEIN zu beantworten.

Was da abgeht nimmt immer mehr bischöfliche Formen an:

Ich hatte mich ja schon gewundert, dass unsere doch sonst in umweltpolitischen Dingen immer munter an der europäischen Front vorpreschenden Regierungsverantwortlichen mit einem Mal einen schon lange gefassten Kompromiss der Europäischen Union bezüglich der künftig einzuhaltenden unteren Emissionswerte kippte.

Klar, die Begründung, keine Arbeitsplätze in der für unser Land nun mal so wichtigen Automobilindustrie aufs Spiel setzen zu wollen, mag ja dem Normalbürger, der eh alles schluckt, was sich im ersten Moment wie zu seinem Vorteil geplant anhört, als vollkommen legitim erscheinen.

Wobei ich mich frage, wieso durch die Einhaltung von niedrigeren Abgaswerten auch nur ein einziger Arbeitsplatz gefährdet sein soll - da finde ich, es herrscht ein wenig Klärungsbedarf.

Nun bin ich ja erwiesener Maßen nicht der Hellste unter Gottes Sonne, aber wie ich schon eingangs erwähnte, vermeine ich die dampfende Kacke immer mehr und deutlicher zu riechen.

Es ist doch ganz sicher nur ein Zufall, dass die Erben eines großen deutschen Automobilherstellers just nach Bekanntwerden der deutschen Blockade gegen einen entsprechenden EU-Beschluss mal so locker 700.000 Euro "Parteispende" an die CDU rüberwachsen lassen.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Nunmehr schwebt dann über uns neben der drohenden großen Koalition, die mit einer Dreiviertelmehrheit für die nächsten vier Jahre das politische Geschehen mit an Diktatur grenzenden Machtverhältnissen dominieren wird, auch die ganz offensichtliche Bestechlichkeit eben dieser Politiker sehr deutlich sichtbar im Raum.

Vielleicht sollte die Zigarettenindustrie auch mal ein paar größere Summen locker machen, damit demnächst auf den Zigarettenschachteln nicht lebensgroße Ekelbilder, sondern der Aufdruck prangt: "Der Bundesgesundheitsminister warnt: Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit - Der Bundesfinanzminister sagt: Scheißegal, raucht, soviel ihr wollt!"

Die Alkohol-Lobby könnte mittels Schmiergelds vielleicht endlich erwirken, dass die Altersgrenze für die Abgabe von Bier und Schnaps auf 10 Jahre herabgesetzt wird, um dann endlich legal auch ein jüngeres Publikum als Konsumenten gewinnen zu können.

Neben der Kaufsumme für diese Gefälligkeit würde ja auch wieder einiges mehr in das Staatssäckel fließen: Es ist ja nicht unbekannt, dass Vater Staat (nun ja, heutzutage muss man wohl MUTTER Staat sagen) sowohl durch Tabak wie auch Alkohol und Benzin - um wieder auf die Automobilhersteller zurückzukommen - in nicht unbeträchtlichem Maß mit verdient...

Aber was soll das Gejammer - es verhallt ja eh wieder ungehört.

Es wird nicht die einzige bittere Pille sein, die der Bürger in den nächsten Jahren zu schlucken haben wird.

Trotzdem - einen schönen Tag wünsche ich euch allen...



1 Kommentar:

  1. Hi, Howling Wulf,

    da hast Du aber einen alten Hut entstaubt,
    die Lobbyisten, gleich welcher Industrie, bestimmen doch schon längst die Schwerpunkte der deutschen Politik.
    Und die der Autoindustrie sind dabei mit die Erfolgreichsten;
    Die deutsche Automobiltechnik ist zweifellos die erfolgreichste und fortschrittlichste weltweit. Das kann kein Zufall sein und beruht ganz klar auf der Zusammenarbeit der deutschen Firmen, unterstützt durch die deutschen Politiker. Das Motto lautete: High Tech und das kostete zunächste viele Milliarden an Investitionen. Nur die deutschen Firmen sahen darin ihre Chance, die Amerikaner können nur Masse und billig, die Engländer können nicht zusammenarbeiten und bringen nur Sternschnuppen hervor, die Franzosen waren zauderhaft und selbstverliebt in einem kleinen Markt und den Italienern fehlte das Geld.

    Selbst die Japaner, in den 80ern technisch durchaus wettbewerbsfähig, erkannten eher die Kostenvorteile der Massenproduktion in Einsparungen als den Nutzen innovativer und aufwendiger, aber ertragsstarker Spitzentechnik.

    So unterstützen die deutschen Hersteller die damals durchaus sinnvolle Grüne Revolution und nutzten ihren bald aufkommenden Technikvorteil zu weltweiter Imagebildung als die Hersteller von Spitzentechnik - die etwas teurer sein durfte und Mehrgewinn einbrachte. Nicht zu vergessen sind hierbei die deutschen Zulieferwerke, die in einer weltweit einzigartigen Verbundarbeit untereinander und mit den im Wettbewerb stehenden Automobilherstellern die Mehrzahl der Innovationen entwickelten und dann meist exklusiv für einzelne deutsche Hersteller 1 oder 2 Jahre lang anboten.

    So sind viele Umweltstufen der Abgastechnik nacheinander entstanden und die Politik musste die ständigen Normverschärfungen dazu durchsetzen, Ohne Abgasnormen keine deutschen Luxushersteller !
    Inzwischen aber reinigen die Fahrzeuge die Luft, jedenfalls im Stadtbereich, und das Ende der Abgasverschärfungen ist absehbar. Doch rechtzeitig und alimentiert von fetten Gewinnen haben sich wieder die deutschen der Elektronik bemächtigt.

    Wieder fahren die deutschen Hersteller mit ihren deutschen Zulieferern voraus, wenn es um Fahrsicherheit und bald schon um vollautomatisches Fahren geht.
    Die Engländer haben Konkurs angemeldet.
    Die Franzosen sind gerade beim Ausverkauf, jedenfalls PSA, Renault hat sich mit dem Kauf von Nissan japanische Staatsunterstützung gesichert und ist noch für Überraschungen gut, vor Allem im Massenmarkt.
    Die Italiener sind schon mehrmals Konkurs und wiederholt mit Staatsgeldern wiederbelebt worden. Neueste Masche ist nun die Verschmelzung mit Chrysler und die Hoffnung auf US-Gelder, zumal auch GM nur noch Government Motors ist und die italienische Lösung im Großen vorführt, gerade auf dem neuen Weg in den Konkurs, denn Chevrolet als weltweite Billigmarke kömmt mit den steigenden asiatischen Lohnkosten nicht mehr klar.

    So werden wir aus dem reichen Deutschland ruhig auf die weltweiten Verzweiflungstaten der Autowettbewerber schauen und uns nur um den Verlust unserer Ersparnisse durch Unterstützung längst von den USA in den Konkurs getriebener Nachbarländer grämen müssen. Das ist zwar Mist, doch besser eine Inflation bei florierender Industrie (sicher mit Einbrüchen, doch auf hohem Niveau), als keine Arbeit und kein Geld, wie in den meisten Industrieländern bevorsteht.

    Wo also liegt Dein grundsätzliches Problem?

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