Mittwoch, 11. September 2013

Vor zwölf Jahren

11. September 2001.

Nine Eleven...

Das ist tatsächlich schon wieder zwölf Jahre her...

Ich kann mich noch ganz gut an diesen Tag erinnern

Zunächst einmal war es ein ganz normaler Arbeitstag - Frühschicht, das weiß ich noch, mit den üblichen Querelen am Arbeitsplatz. Dann bei Feierabend endlich nach Hause, in die Ruhe meiner damaligen Junggesellenbude. Erst einen Happen Essen und dann schnell unter die Dusche.

Ich stand unter der Dusche, hatte meinen favorisierten Radiosender etwas lauter gestellt, um durch das Wasserrauschen Musik hören zu können und vernahm die Meldung mehr am Rande:

"SWR 3 aktuell: In New York ist vor wenigen Minuten ein Flugzeug in einen Turm des World Trade Center geflogen. Es handelt sich vermutlich um einen Sportflieger..."

Ich weiß noch, dass ich dachte, wie verrückt die Welt schon ist und wie bekifft man wohl sein muss, um in einen Wolkenkratzer vom Format des World Trade Centers zu rauschen...

Nur ein paar Minuten später die nächste Meldung:

"Aktuell: Es wird gemeldet, dass ein weiteres Flugzeug ins World Trade Center geflogen ist. Was ist denn da los?"

Ich beendete meine Dusche ohne mir auch bei dieser zweiten Meldung etwas zu denken. Gleich sollte in einem privaten Sender eine Star Trek Folge kommen, die ich noch nicht kannte - damals sah ich tatsächlich ab und an noch fern.

Als ich den Fernseher dann einschaltete, hatte ich zunächst das Gefühl den Beginn der aktuellen Folge verpasst zu haben: Zwei Wolkenkratzer, aus denen sich Rauchwolken kräuselten. Und dann - das war ja der Hammer - ganz plötzlich stürzte einer der Türme ein.
Die Kameras schwenkten in eine entsetzte Menschenmenge auf der Flucht und endlich drangen auch die Kommentare in  mein Hirn...

Das war keine gute Action-Szene - das war real!

Im Nachhinein kann man gar nicht mehr richtig schildern, wie es mir eiskalt den Rücken hinunterlief als ich die Fernbedienung zur Hand nahm und mich durch sämtliche verfügbaren TV-Stationen zappte, in denen überall die gleichen, schrecklichen Bilder abliefen: Staub- und blutverschmierte Menschen auf der panischen Flucht vor der Trümmerwolke eines einstürzenden Hochhauses.

Und das sollte noch nicht alles sein, für die nächsten Stunden:

Niemals zuvor habe ich einen Ulrich Wickert bei einer Moderation so erschüttert gesehen. 

Oder den ungläubigen Gesichtsausdruck von George W. Bush, als ihm während einer Unterrichtsstunde in einer Schule ein Security-Mann die Meldungen aus New York ins Ohr flüsterte...

Nach anfänglicher Ratlosigkeit, zwei weiteren Anschlägen - auch einem gescheiterten auf das Weiße Haus - und dem Einsturz des zweiten Gebäudes, dämmerte so langsam aber sicher das ganze Ausmaß der Ereignisse und es wurden erste Vermutungen darüber laut, was denn überhaupt geschehen sein könnte - denn schnell war klar, dass es keine verirrten, bekifften Sportflieger gewesen waren, die in die Zwillingstürme von New York gerauscht waren.

Mit einem Mal hatte der Terror ein neues Gesicht bekommen.
Und vor allem war er erstmalig von den weit entfernten Orten, die einen vor dem Fernseher gar nicht berührten, ins - gefühlte - Herz der Welt getragen worden. Mitten hinein in eine Metropole eines Landes, dass sich so gerne vor der Welt als unbezwingbarer Weltpolizist zu präsentieren pflegte...

Seit damals hat sich nicht nur die Welt etwas verändert - die Kriege, die folgten und die Opfer auf beiden Seiten, die bis heute zu beklagen sind.
Auch unser Bewusstsein hat sich verändert - wir wissen seit dem 11. September 2001, dass wir durchaus nicht sicher sind vor den Wahnsinnigen in dieser Welt. Der Terror kann jederzeit auch zu uns getragen werden, wie zahlreiche nachfolgende, kleinere Attentate auch in Europa sehr drastisch verdeutlicht haben...

Heute ist ein Tag, an dem man sich das durchaus noch einmal in Erinnerung rufen sollte - auch und vor allem vor dem Hintergrund des ganzen Bohei, den man zur Zeit um eine Militäraktion gegen Syrien veranstaltet. Denn auch hier schwebt dieses Damoklesschwert des Terrors wieder über uns allen:

So gerecht und notwendig vielen ein Eingreifen im Nahen Osten erscheinen mag - wegsehen will ja schließlich niemand. 
Aber andererseits hat man uns auch ganz gut mit der Angst vor neuem Terror wie damals in New York in Griff...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen