Dienstag, 13. August 2013

Armes Deutschland

Ich weiß nicht, ob jemand dieses Bildchen lustig findet. 

In meinem tiefsten Inneren hoffe ich, dass dem nicht so ist - aber wie ich meine Mitdeutschen kenne, werden sich doch einige darüber amüsiert haben.

Dabei offenbart dieses Foto auch ohne Antiwerbung für unsere allgegenwärtige Regierungspartei eine mehr als traurige Wahrheit über die Vermögensverhältnisse in diesem unserem Lande. Wie auch schon in unserem großen "Vorbild" USA (weiß zwar nicht warum, aber alles, was die dämlichen Amis tun, wird hierzulande mit wachsender Begeisterung bejubelt und nachgeäfft) sind wir nicht mehr weit davon entfernt, dass sich die Balance zwischen Arm und Reich immer weiter zu Ungunsten der Normalbevölkerung nach unten verschiebt.

Die Kluft zwischen denen, die viel haben und denen, die gar nichts besitzen oder bekommen, wird immer größer. Die einst vorhandene Mittelschicht, also diejenigen, denen es nach dem Volksempfinden gut geht, ohne mit übermäßigem Reichtum geschlagen zu sein, wird mehr und mehr abgeschafft.

Dabei war das dereinst der Großteil unserer Bevölkerung!

Früher konnte man sich durch ehrliche Arbeit noch einen gewissen Lebensstandard erarbeiten - heute ist es eher so, dass jeder Tag, den man seinen Kadaver aus dem Bett hievt, zum Kampf um die nackte Existenz zu mutieren scheint.

Maßlose Spitzenmanager in Wirtschaft und Bankwesen schöpfen mit bitterer Leidensmiene Millionen ab - egal, ob sie Leistung dafür erbracht haben oder - im viel häufigeren Fall - grandios gescheitert sind. Irgendwie hab ich bei denen mehr und mehr das Gefühl, dass die sich schon gar nicht mehr anstrengen in ihrem Job, sondern nur noch von vorneherein ausrechnen, was für sie im günstigsten Fall - also dem Scheitern mit dem dazugehörenden Rauswurf samt millionenschwerer Abfindung - herausspringt. 

Sollte sich der "normale" Arbeitnehmer mal erdreisten, dafür, dass er in seinem Job permanent nur Scheiße baut, auch noch horrende Prämien zu verlangen.

Das Gelächter der Unternehmer höre ich bis in meinen Schlaf hinein.

Schon jetzt kann sich jeder vierte Alleinlebende und jede fünfte Familie nicht mal für eine Woche Urlaub im Jahr leisten, zumindest nicht, irgendwohin zu fahren.
Wohnraum wird immer teurer. 
Energieversorgung, sprich unseren täglichen Strom, entwickelt sich auch mehr und mehr zu einem Luxusgut. Wenn du um 9 Uhr einen Stromvertrag abschließt, kommt um 10 Uhr bereits die erste Erhöhung. 

Wie lange dauert es wohl, bis man nachts am flackernden Kerzenlicht in den Wohnungsfenstern zwischen Arm und Reich wird unterscheiden können?

Die Flaschensammler an den Mülltonnen sind zu einem nicht mehr wegzudenkenden Teil des normalen Alltagsbildes geworden. Während meiner täglichen Fahrten nach Köln im letzten halben Jahr, konnte man das sehr schön an jedem Bahnhof oder jeder Bushaltestelle beobachten. Es dauert keine zehn Minuten und schon steht wieder ein Mann oder eine Frau vor den Müllbehältnissen, um diese mit kritischem Blick zu untersuchen, in der Hoffnung, dass irgendsoein Wohlstandsmensch so wahnsinnig gewesen ist, eine Pfand- oder Einwegflasche einfach wegzuwerfen.

Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis man auch gezwungen ist, die Mülleimer nach Essensresten zu durchforsten. 

Bei diesen Vorstellungen graut es mir davor, jemals Rentner zu werden.


Das war wohl früher mal das Lebensziel eines jeden Arbeitnehmers. Nach einem harten Arbeitsleben den wohlverdienten Ruhestand geniessen und so - davon kann man heute nicht mal mehr träumen. Und wenn doch, bekommt man ob der düsteren Aussichten, nur die schlimmsten Albträume...

Eins ist sicher, auch unsere Politoberen beobachten diese Entwicklung sehr genau und irgendein findiger junger Profilant wird schon über der Idee brüten, dass es ja wohl ganz und gar nicht angehen kann, dass irgendso ein Armer oder Rentner - oder noch viel schlimmer ein ARMER RENTNER! - sich ein heimliches Nebeneinkommen durch Flaschenpfand erschleicht und dafür dem Fiskus nicht seinen gerechten Anteil zukommen lässt...

Würde mich nicht wundern, wenn demnächst in Städten und Gemeinden eine neue Behörde aufgebaut wird, die dies verhindert und die noch einzuführenden Abgaben auf nicht eingelöste und somit nicht nach dem Abfallkreislaufgesetz ordnungsmäß entsorgten und fremdeingelösten Pfand- und Einwegflaschen und Dosen eintreibt...

Oh, ich hoffe, ich hab da jetzt nicht jemand auf dumme Gedanken gebracht...

2 Kommentare:

  1. wird alles ein wenig schwarz gesehen. tatsache ist, wer 45 jahre geklebt hat bekommt nur einen bruchteil der eingezahlten beträge. trotzdem, wer sein leben lang gearbeitet hat, der hatte auch die gelegeneheit etwas in seinem leben zu schaffen und für das alter vorzusorgen.
    das system des generationenvertrags bröckelt langsam weg und von den jungen leuten möchte keiner für die alten arbeiten gehen. politiker und bonzen wissen das, haben aber ihre kohle schon lange in mehr als ausreichender menge gebunkert. was bleibt dem kleinen bürger ? flaschen sammeln um die rente aufzubessern oder möglichst früh zu sterben. altersarmut in deutschland ! deutschland ! made in germany ! ! ! deutschland multi kulti ! ! ! sozialstaat für alle die hier hin kommen ! ! ! nur nicht für die eigenen deutschen mitbürger. da kann man verschiedene strömungen verstehen die unsere vergangenheit zurück sehnen.

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    1. Wenn die Vergangenheit bedeuten sollte, die braune Scheiße wieder zu beleben - dann muss ich dem allerdings vehemnt widersprechen. Das habe ich zum Glück nicht erlebt und ich möchte das auch nicht erleben. Es ist in unserem Land schon schwer genug in Ruhe und Würde arm vor sich hinzusiechen...

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